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AutorenbildMarco Papajewski

Der Eisvogel, ein bunter Blitz in heimischen Gewässern

Aktualisiert: 18. Aug. 2022

Seit 1971 wählt der NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) den Vogel des Jahres. Ein Projekt, das auf Vögel aufmerksam macht, die auf unterschiedlichste Art und Weise dringend Hilfe benötigen oder es einfach nur Wert sind, gewürdigt zu werden. Von Birkhühnern (1980), über Flussregenpfeifer (1993), bis hin zu süßen Waldkäuzchen (2017) waren schon viele interessante Vögel dabei.

Ein Kandidat, der die Wahl sogar schon zwei Mal (1973 und 2009) gewinnen konnte und auch 2021 wieder in der finalen Auswahl steht, ist der exotisch aussehende Eisvogel.

Doch was macht den heimischen Vogel so interessant und warum ist gerade der Winter eine sehr heikle Jahreszeit für ihn? In den folgenden Absätzen findet ihr vieles Wissenswerte über den etwas gedrungen wirkenden Flattermann.

Eisvogelmännchen bei der Jagd

Eisvögel in der freien Natur zu entdecken ist gar nicht so schwer, wenn man etwas für seinen Tagesauflauf weiß. Genau wie wir Menschen, weiß auch der Eisvogel, woher seine tägliche Nahrung kommt. Zur Hauptnahrung des Eisvogels zählen Fische, Wasserinsekten, deren Larven, sowie Kleinkrebse und Kaulquappen. Alles Lebewesen, die im oder auf dem Wasser leben.

Damit fallen also tiefe Wälder oder weite Wiesen ohne Flussläufe als Lebensräume schon einmal weg. Und genau hier lohnt sich ein genauerer Blick, denn um an seine Nahrung heranzukommen, setzt sich der Eisvogel gerne auf stabile Äste und Zweige, die sich in Ufernähe befinden. Von hier aus hat er einen perfekten Blick aufs Wasser und die sich darin befindende Beute. Die Jagdmethode des Eisvogels wird entsprechend auch als Stoßtauchen bezeichnet. Den Fischen soll durch schnelles Eintauchen ins Wasser keine Chance geboten werden, auch nur ansatzweise flüchten zu können.

Das Männchen überreicht dem Weibchen ein Brautgeschenk. Je größer der Fisch, je besser...

Neben der eigenen Nahrungsaufnahme benutzen Eisvögelmännchen ihre erbeuteten Fische auch dazu, um Weibchen zu beeindrucken. Wie an vielen Stellen des Tierreichs haben diejenigen Männchen die größten Fortpflanzungschancen, die ihre Weibchen größtmöglich beeindrucken können.

Hat der Eisvogel sein Weibchen gefunden, oder natürlich andersrum, bauen sie ihre Nisthöhlen gerne an Steilufern in Gewässernähe. Dort ist es vor allem geschützt vor Nesträubern. Wenn der Frühling dann vor der Tür steht, legt das Weibchen frühestens Anfang März sechs bis sieben weiße Eier. Nach drei bis vier Wochen fangen die Jungen dann an zu schlüpfen. Nach weiteren vier Wochen verlassen diese dann frühestens ihre Nester. Nicht unüblich ist auch eine zweite oder gar dritte Jahresbrut.

Love is in the air. Eisvögelpaare können bis zu drei Bruten im Jahr aufziehen.

Gefährlich werden kann es für den Eisvogel vor allem im Winter, denn der Eisvogel zählt nicht zu den Zugvögeln und ist somit das gesamte Jahr über in Deutschland heimisch. Und auch, wenn die Klimaerwärmung weiter für "warme" Winter sorgt, gibt es selbstverständlich auch in der kältesten Jahreszeit Wochen, in denen die Gewässer zugefroren sind. Eine Zeit, in der der Eisvogel schwerer bis gar keine Nahrung findet. So hart das Sterben auch für das einzelne Schicksal eines Eisvogels ist, eine Veränderung des Bestandes gleicht der Eisvogel mit seinen zwei bis drei Jahresbruten in der Regel in wenigen Jahren wieder aus. Entsprechend ist sein Bestand in Deutschland zwar nicht gefährdet, aber er befindet sich zumindest auf der s.g. Vorwarnliste.

Eisvogelweibchen bei der Fellpflege

Zum Abschluss noch etwas Fachwissen, denn Männchen und Weibchen lassen sich an Hand ihrer Schnäbel unterscheiden. Während der männliche Eisvogel einen hauptsächlich schwarzen Schnabel besitzt, ist der Schnabel des Weibchen an der Unterseite rot gefärbt.

 
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