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Wie unterscheiden sich... Biber, Nutria und Bisam

Aktualisiert: 19. Juli 2022

In der Natur gibt es viel zu entdecken. Das lernen wir bereits im Kindergarten, wenn wir anfangen in Büchern zu blättern und dabei spannende Tiere entdecken. Wir erfoschen kleine Vögel, erkunden Fußspuren im Sand und beginnen eine Begeistung für Mutter-Natur zu entwickeln.

Einen Fuchs erkennen wir bereits früh problemlos an seiner markanten Fellfarbe, eine Blaumeise an ihrem blauen Köpfchen. Doch erkennen wir auch Tierarten, auf die wir vielleicht nur einen kurzen Blick erhaschen Konnten?

Drei der Tiere, die auch erfahrene Tierbeobachter verwechseln können, sind Biber, Nutria und das Bisam.

Der Biber - Deutschlands größtes Nagetier
Der Biber, eindeutig erkennbar an seiner Kelle
Der Biber, eindeutig erkennbar an seiner Kelle und seinen Schwimmhäuten an den Füßen

Mit seinen 100cm Körpergröße ist der Biber nicht nur das größte der drei Tierarten, er ist zudem sogar das größte Nagetier Deutschland. Neben seiner Körpergröße unterscheidet sich der Biber vor allem durch seine platte Schwanzkelle vom Nutria und Bisam. Sowohl das Nutria, als auch das Bisam besitzen im Gegendazu zum Biber einen eher länglichen bzw. ovalen Schwanz.

Wichtig ist zu erwähnen, dass der Biber seit je her eine heimische Tierart ist. Während das Nutria aus Südamerika stammt, ist das Bisam ursprünglich in Nordamerika beheimatet

Die Schwanzkelle dient dem Biber dabei nicht nur als Fortbewegungs- und Steuerungsmittel im Wasser, sondern bei Gefahr auch als Kommunikationsmittel. Wittert er Gefahr, klatscht der Biber mit seiner Kelle laut aufs Wasser und geht anschließend auf Tauchstation.

Berühmt sind Biber vor allem durch ihre vegetarische Ernährung. Bereits jedes Kind weiß um die Baumvorliebe der Nagetiere.

Entdeckt man einen Biber oder ein Nutria und ist sich dennoch nicht zu 100% sicher, um welche Tierart es sich handelt, so lässt sich im besten Fall erkennen, auf welche Art das Tier in seinen Bau verschwindet. Während der Eingang zur Biberburg unter Wasser liegt, klettert das Nutria über der Wasserlinie in seinen Bau. Gleiches gilt auch für das Bisam.

 
Das Nutria - Ein Südamerikaner mitten in Europa

Die größte Verwechslungsgefahr mit dem Biber besteht beim kleineren Nutria. Diese kommen immerhin auf eine stattliche Körpergröße von bis 65cm. Nach Europa kamen Sie, da Menschen im 20. Jahrhundert das auch als "Sumpfbiber" bezeichnete Tier vor allem zur Pelzzucht heranzogen. Zwischen den 30er und 40er Jahren gab es deutschlandweit knapp 1.000 Pelzfarmen. Nach dem Verbot der Pelzfarmen wurden die Nutrias an vielen Stellen in die freie Natur entlassen und gelten so zwar als invasiv, weil nicht heimisch, aber zumindestens als etablierte Tierart.

Schaut man etwas genauer hin, erkennt man beim Nutria die deutlich sichtbaren und hervortretenden Ohren, sowie die extrem auffälligen weißen Baarthaare.

Nutrias unterscheiden sich vom Biber vor allem durch die angesprochene Nahrungsaufnahme. Während der Biber bei seiner Baumrinde bleibt, fressen Nutrias, aber auch Bisame gerne Insekten und Krebse.

Das Nutria - Klar an seinen Barthaaren und seinem länglichen Schwanz zu erkennen.
 
Das Bisam - Ratte, Nagetier, ja was denn nun?
Das Bisam - Erkennbar an seinem Schwimmverhalten und seiner Größe.

Betrachten wir das kleinste der drei tierischen Exemplare fällt uns auf, dass Bisame im Gegensatz zu Nutrias durch Pendelbewegungen im Wasser auffallen. Mit Hilfe ihres ovalen Schwanzes ähneln sie dabei eher einer Maus, als einem Biber. Zudem erinnern Nutrias beim genaueren Betrachten eher an sehr große Meerschweinchen, während das Bisam einer großen Maus oder eben Ratte ähnelt.

Während das Bisam zumindest durch den Biber keine Gefahr fürchten muss (dieser ist viel zu groß), setzen sich Nutrias gerne auch mal aggressiv gegenüber der Bisamratte, wie sie auch genannt wird, durch.

Das Bisam selbst wird lediglich gut 35cm groß.

Biber und Bisam - Es kommt eben doch auf die Größe an.
 

Biber

Nutria

Bisam

Herkunft

Europa

Südamerika

Nordamerika

Größe

100cm

65cm

35cm

Schwanzform

abgeplattet, sieht aus wie eine Kelle

rund und schwarz

zusammengedrückt und eher oval

Ohrenform

kaum bis weniger gut sichtbar

deutlich aus Fell hervortretend

weniger aus Fell hervortretend

Fellfarbe

je nach Region gelblich bis dunkelbraun, im Südwesten Deutschland fast schon schwärzlich

gelbbraun-schwärzlich, vorwiegend dunkelbraun

am Rücken von graubraun über kastanienfarben bis schwarzbraun

im Wasser

Gleitet ruhig und sachte durchs Wasser. Nase, Augen und Ohren bilden eine Linie über dem Wasserspiegel, der Rest des Körpers bleibt weitgehend unter Wasser.

Die Barthaare ragen heraus. Streckt die Nase steil über die Wasseroberfläche raus. Dabei zeigt der Kopf nach oben. Rücken und Schwanzansatzes sind über Wasser erkennbar.

Der halbe Körper ragt heraus. Pendelbewegungen des Schwanzes zu beobachten.

 
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