Das Thema Zoos und Tierparks ist nicht erst seit der Silvesternacht 2019 ein prekäres. Durch einige Himmelslichter brannte ein Affenhaus im Krefelder Zoo vollständig aus und führte zu einigen unzähligen toten Affen, die sich hoffnungslos ihrem Schicksal ergeben mussten. Gestorben, weil wir Menschen einmal mehr unachtsam mit unseren Schutzbefohlenen umgegangen sind. Am Ende stellt sich nicht nur der Gesellschaft die Frage zum Nutzen der über 50 Zoos und insgesamt über 1.000 Tierhaltungen und Tierparks in Deutschland.
Zoogegner argumentieren regelmäßig mit der nicht artgerechten Haltung vieler Wildtiere, die in der freien Natur nicht selten hunderte Kilometer freie Wildnis ihr Eigen nennen dürfen. Befürworter hingegen hoffen durch nachhaltige Forschung Arten zu erhalten, und so der Natur das zurück zu geben, was wir ihr über Jahrzehnte nahmen.
Zoos in Großstädten haben oft einen größeren Haushalt und umfangreichere Möglichkeiten zumindest annehmbare Verhältnisse zu schaffen, mit denen sich Besucher und Kritiker gleichermaßen oder zumindest halbwegs arrangieren können. Doch was machen eigentlich Zoos, die vielleicht schon auf Grund ihrer örtlichen Lage oft nur geringe Möglichkeiten haben, ihren Tieren passende Areale zu bieten? Den Tierpark schließen, Tiere umsiedeln und das Thema zu den Akten legen? Nein, denn gerade kleinere Zoos bietet sich eine Chance der Nischenvermarktung und einen Platz einzunehmen, den ein Zoo in einer Großstadt nie haben kann. Wesentlich konzertierter und fernab jeder Umsatzrekorde kann noch auf das geachtet werden, worum es eigentlich geht; das Tier.
Einer dieser "kleineren" Zoos ist der Alpenzoo am Rande der 130.000 Einwohner großen Stadt Innsbruck. Auf etwa 4 ha leben rund 150 Arten und 2.000 Alpentiere. (Zum Vergleich: Der Zoologische Garten in Berlin ist ganze 35 ha groß und beherbergt über 20.000 Tiere.) Die angesprochene Nische schließt der Zoo der Tiroler Alpenrepublik mit einem ausgewählten Kreis an Tieren, die in eben jeder natürlichem Umgebung zu Hause sind; den Alpen.
Während gerade große Hauptstadt Zoos versuchen mit seltenen Tieren, wie Pandas, Löwen und Tigern zu punkten, führt der Alpenzoo vorwiegend heimische Tiere und klärt in österreichischer Freundlichkeit ausführlich über die Lebensräume und Gefährdungsstände auf.
Neben der Aufklärungsarbeit hat es sich der Zoo aber auch zur Aufgabe gemacht, Tiere wieder in der freien Natur wieder anzusiedeln. Und eben jene Arbeit der Arterhaltung unterstreicht die Wichtigkeit eines Zoo und die Arbeit der entsprechenden Pfleger und Biologen. Welche Tierarten erklären und zeigen wir unseren Kindern und Enkeln, wenn wir den Wolf erneut ausrotten, wenn wir das Wisent von seinen Weiden vertreiben oder den Braunbären lieber erschießen, als uns mit auseinander zu setzen.
Nicht jeder Zoo kann jede Tierart führen, nicht jeder Tierpark kann einem Löwen seinen verdienten Auslauf bereit stellen. Es sind aber eben jene Zoos, wie der Alpenzoo, die in Zeiten der Erderwärmung und der noch immer steigenden Umweltverschmutzung eine unverzichtbare Arbeit zur Erhaltung der Artenvielfalt leisten.
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